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Way to OMC Part II

Allgemeinbildung Part I

O say, can you see, by the dawn’s early light,
What so proudly we hailed at the twilight’s last gleaming,
Whose broad stripes and bright stars, through the perilous fight,
O’er the ramparts we watched, were so gallantly streaming?
And the rockets’ red glare, the bombs bursting in air,
Gave proof through the night that our flag was still there.
O say, does that star spangled banner yet wave
O’er the land of the free, and the home of the brave?

Soweit die erste Strophe des „Star-Spangled Banner“, die Nationalhymne der USA. Urspruenglich geschrieben in 1814 als ein Gedicht bei Francis Scott Key.

42 Tage bis Weihnachten…

…und die Sonne scheint. Und zwar so, dass ich mich aufrege keine Sonnenbrille zu besitzen. Es soll kaelter werden, jedoch gibt es hier Schnee an Weihnachten fast genauso selten wie in Deutschland. Versuche mich in Weihnachtsstimmung zu bringen gelingen nicht wirklich, allerdings hilft Starbucks mit seinen roten Bechern und den Eggnog Latte’s ein bisschen.

Bei euch gab es den ersten Schnee und hier wird es wieder waermer. Life’s a bitch!

Die meisten meiner Bilder sind jetzt Privat, soll heissen, ihr muesst euch bei Flickr anmelden und mich als Kontakt hinzufuegen, wenn ihr sie sehen wollt. Es ist vielleicht doch besser, meine Sufffotos nicht fuer jeden zugaenglich zu machen. Bilder von Philly, New York City und dem Wrestling-Abenteuer bleiben aber fuer alle sichtbar.

Heute standen wir genau vor 6 Monaten am Flughafen und haben uns die Augen ausgeheult und ich will immer noch nicht daran denken, aber die Zeit verging doch so schnell. Mittlerweile bin ich hier nicht mehr neu und wenn ich auf andere Au Pairs treffe, bin ich immer die jenige die am laengsten hier ist, was sich jedesmal sehr komisch anfuehlt. Natuerlich denke ich jeden Tag an mein Zuhause. Ich vermisse meine Freunde und meine Familie. Berlin fehlt mir und ich wuerde so gerne mal wieder mit allen weggehen. Ansonsten koennte ich auch mal wieder Schnitzel essen. Aber Nachhause will ich trotzdem nicht. Dafuer mag ich dieses Land viel zu sehr, auch wenn es taeglich Dinge gibt die mich aufregen. Mein Job kotzt mich an, ich habe kein Geld und keine Wintersachen. Und ja, manchmal gehen mir die Amis auch auf die Nerven und ich haette gerne ein bisschen Europa. Aber trotz aller Kritik bin ich froh meine Sachen endgueltig erst im Mai packen zu muessen.

Abgesehen davon laeuft hier alles normal. Am Samstag vor zwei Wochen, war ich bei einem schon seit Monaten angekuendigten Wrestling-Match. Es gibt nichts laecherlicheres als Wrestling, aber es macht soviel Spass zuzugucken. Es ist schon langweilig, dass sich keiner wirklich wehtut und man gerade live das noch besser sieht, aber darum geht es ja nicht. Bilder sind auf Flickr und ich habe versucht ein Video zu machen, meine Kamera hat aber keinen Ton und deswegen wirkt es wahrscheinlich nicht.

Wrestling at the Venetian

Mein Halloween war nicht so wie erwartet. Ich wollte eigentlich mit den Jungs um die Haeuser ziehen um zu sehen, wie das hier so ablaeuft und um ueberhaupt mal was mit Ed und John zu machen, aber die wollten dann lieber mit ihren Freunden los und ich wollte nicht die Tussi sein, die ihnen nachlaeuft. Gott sei Dank hatte die Familie von Tia eine Halloween-Party und dann bin ich dorthin gegangen. Irgendwann sind alle um die Haeuser gezogen und Tia und Ich waren alleine im Haus. Letztendlich haben wir drei Stunden auf der Terasse gesessen, Wein und Bier getrunken und auf Kinder gewartet, die sich aber nicht wirklich oft zu Tia’s Haus verirrt hatten. Ich bin dann um Zehn ins Bett gefallen und konnte durch den Rotwein zum ersten Mal seit langem wieder durchschlafen.

                                            


Ich wollte es euch nicht vorenthalten…

Schon so oft musste ich feststellen, dass das Leben in Chestnut Hill seine Vor-und Nachteile hat. Ein Haus ist teurer und groesser als das andere, Porsche und Corvettes gehoeren zum taeglichen Bild, sowie in Deutschland der VW oder Opel und man trifft staendig im Starbucks auf lokale Fernsehprominenz. Auf der anderen Seite habe ich noch nie soviele anonyme Alkoholiker meine Freunde genannt (in Deutschland hatte ich nie wirklich die Ehre), habe noch nie soviele Horrorstories ueber Drogen gehoert und wenn man die Strasse eine Weile hinunterlaueft kommt man irgendwann ins Ghetto und da will man eigentlich nicht mal mit dem Auto durchfahren. Philadelphia ist beruehmt fuer seine Kriminalitaet und heisst nicht umsonst unter Insidern „Killadelphia“, jedoch bekommt die Chestnut Hiller Society davon nur selten etwas mit. Tote durch Schiessereien gab es zwar desoefteren, jedoch ist das die Seltenheit und die lokale Zeitung kann meistens nur ueber Einbrueche in drei Millionen Dollar Villen berichten. Die lokale Feuerwehr sehe ich eigentlich nur rumsitzen und wenn sie mal ausruecken sollte, kam meist irgendjemand nicht mit seiner zehn Tausend Dollar Alarmanlage klar.

Mir wird zwar taeglich vor Augen gehalten, dass ich mir erstmal keine Sorgen um meine eigene teure Alarmanlage machen muss, denn ich bezahle immer noch Telefonrechnungen ab, mein Konto ist ueberzogen und ich braeuchte Wintersachen, jedoch fuehlt man sich manchmal ein bisschen besonders zwischen all der Lokalprominenz, jedenfalls wurde mir das gestern kurzzeitig bewusst. Meine Freundin Tia arbeitet als Nanny nur ein paar Haeuser von mir entfernt und ich habe gestern erfahren, dass ihr Gastpapa der Cousin von Kyra Sedgwick ist. Nichts besonderes wuerden Filmmuffel jetzt sagen, jedoch hat die Frau einen Emmy gewonnen und ist gleichzeitig verheiratet mit Kevin Bacon. Tia’s Gastpapa war bei der Hochzeit und ist durch diese mit Kevin Bacon verwandt. Nette Story.

 Dieser Herr, David Morse, wohnt uebrigens in meiner Strasse. Was sagt ihr jetzt?

Immer wieder schoen:

Heute wurde mein Blog unter „Dauer notgeil, was tun?“ gefunden. Und konnte ich helfen?

Ich weiss, es gab einige Beschwerden, dass ich nicht mehr so oft schreibe, aber ich will niemanden langweilen, denn eigentlich gibt es wirklich nicht viel zu erzaehlen. Nach Gurke’s Abenteuer in den Staaten ist Alltag eingetreten und ich mache eigentlich jeden Tag dasselbe. Ich wecke die Jungs um halb 7, fahre einen von beiden zur Schule und gehe dann wieder ins Bett. Um drei hole ich John ab, um halb fuenf Ed und dann warte ich darauf, dass Steve gegen sieben nach Hause kommt und fahre zum Starbucks, kriege meistens Gratis Kaffee und lese Zeitung. Meistens fahre ich dann noch ins Towey’s und bin dann irgendwann um halb zwei im Bett. So laueft das fast jeden Tag, ausser Donnerstag, denn da passe ich meistens abends auf die Jungs auf. Meine Wochenenden aehneln sich, ausser das mehrere Bars auf dem Programm stehen, ich manchmal auf Hauspartys eingeladen werde und spaeter zu Hause bin. Trotzdem alles sehr eintoenig klingt, bin ich ueberhaupt nicht gelangweilt. Bis auf kleinere Geldprobleme, das Ed ein riesen Arsch ist und ich mich staendig ueber unwichtige Dinge aufrege, geht es mir gut. Die Football-Season hat vor drei Wochen angefangen und so langsam komme ich dahinter wie alles funktioniert, denn ich fange an fleissig fuer die Eagles (das lokale Footballteam) mitzufiebern. 

Da ich nicht mehr wirklich viel lese, versuche ich wenigstens regelmaessig die Zeitung zu lesen und ab und zu findet man sogar Nachrichten die Deutschland wahrscheinlich nicht erreichen, die aber absolut erwaehnenswert sind:

In Californien steht seit den 60er ein Haus, welches wohl nie wirklich viel Beachtung gefunden hat. Seit ein paar Tagen ist es jedoch in allen Schlagzeilen, denn Dank Google Earth, weiss nun jeder, dass es von oben aussieht wie ein Hakenkreuz.

  swastika_house.jpg                                             

Der Schock war auf jeden Fall gross und man versucht jetzt Baeume auf den Daechern wachsen zu lassen, damit wenigstens ein Teil verdeckt wird.

Das Thema Hakenkreuz ist noch nicht vorbei: Die Aliens hatten scheinbar letzte Woche in New Jersey beschlossen, anstatt fremde Felder mit Kornkreisen zu uebersehen, einfach mal zu zeigen, was sie noch so drauf haben und das Resultat war dann das:

   cornswas.jpg

Vielleicht kann mir jemand sagen, was sie uns damit sagen wollen?

Ansonsten habe ich vor zwei Wochen dann doch mal etwas erlebt, was mir gezeigt hat, dass ich doch in Philadelphia bin und auch in Chestnut Hill mal was los ist. Ich war an diesem Samstag in der Tavern of the Hill und da in Philly (fast, ausser Towey’s) ueberall Rauchverbot ist, stand ich draussen und sehe Polizeiautos vorbeifahren. Da die Leute in dieser Stadt an Sirenen gewoehnt sind, guckt man erst ab vier Polizeiautos. Manchmal sitzen wir da und zaehlen Autos, hoffen alle innerlich, dass es mehr als vier sind, damit mal was los ist. An diesem besagten Samstag habe ich also gezaehlt und war irgendwann bei vierzehn, die zu meinem Glueck auch noch alle vor meiner Bar gehalten haben. Schlagartig war die diese leer und die Strasse voll mit Menschen, denn soetwas passiert dann doch nur alle zehn Jahre. Es gibt eine Menge Einbrueche, Autodiebstaehle, Drogendelikte und ganz selten wird mal jemand erschossen, vierzehn Polizeiautos heissen dann also schon etwas. Letztendlich hat die Polizei einen Gefaengnisinsassen transportiert, der genau vor der Tavern of the Hill aus dem Auto fluechten konnte, weil jemadn zu bloed war, die Tuer abzuschliessen. Ich habe ihn selbst nicht gesehen, aber mir wurde gesagt, er ist in einem orangenen Gefaengnisanzug, die Haende durch Handschellen hinter seinem Ruecken, die Strasse entlang gerannt. Er muss auf jeden fall wichtig gewesen sein, denn noch drei Stunden spaeter, war alles voller Polizei. Ich weiss nicht, ob sie ihn an diesem Abend gekriegt haben, aber im Gegensatz zur deutschen Polizei, sollte man vor den Amis schon Angst haben. Ich hab es zumindest.